Alles über Motorrad Führerscheine

Du möchtest Motorrad oder Roller fahren, hast aber noch keinen Motorradführerschein? Hier erfährst du, welche Führerscheinklassen es gibt, welche Voraussetzungen du mitbringen musst, wie die Motorradausbildung abläuft und was der Spaß (ungefähr) kostet.

Motorrad Fahrlehrer gibt Fahrschülerin Anweisung

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Die Führerschein-Klassen …

… und was du damit fahren darfst. Steht alles in der Fahrerlaubnis-Verordnung (FeV), § 6. Hier mal für Nichtjuristen verständlich zusammengefasst.

Fahrerlaubnis und Führerschein – was ist was?

Mit der theoretischen und der praktischen Prüfung erwirbst du eine Fahrerlaubnis. Der Führerschein ist lediglich das Dokument, dass die Fahrerlaubnis bestätigt. Deshalb ist in der Fahrerlaubnis-Verordnung auch von Fahrerlaubnisklassen die Rede. Wir sprechen hier trotzdem von Führerscheinklassen, weil der Begriff wesentlich gebräuchlicher ist.

Führerscheinklasse AM

Grob gesagt darf man mit diesem Führerschein alles fahren, was nur ein kleines Versicherungskennzeichen braucht. Das sind zum Beispiel Mopeds, Roller, leichte Quads und S-Pedelecs mit einer Leistung von maximal 4 kW und einer bauartbedingten Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h. Bei Verbrennungsmotoren kommt noch eine Begrenzung auf 50 Kubikzentimeter Hubraum dazu. Die Prüfung zu dieser Führerscheinklasse darf machen, wer den 15. Geburtstag hinter sich hat.

Führerscheinklasse A1

Mit dem A1-Führerschein wird man schon fast zum Vollmitglied der Motorradgemeinde und darf richtige Motorräder (und natürlich Roller) fahren. Die Höchstgeschwindigkeit ist hier nicht begrenzt, aber Leistung und Hubraum sind auf 11 kW bzw. 125 Kubikzentimeter limitiert. Trikes dürfen sogar bis zu 15 kW leisten, und haben keine Hubraumbeschränkung. Zusätzlich gilt in dieser Klasse ein Mindestgewicht: Die Maschine muss zehnmal so viele Kilogramm auf die Waage bringen, wie ihr Motor Kilowatt leistet. Das heißt eine 125er mit 11 kW muss mindestens 110 kg wiegen. Das Mindestalter beträgt auch für die Klasse A1 16 Jahre.

Führerscheinklasse A2

Die Klasse A2 ist auch unter der Bezeichnung Stufenführerschein bekannt. Hier sind nur noch Höchstleistung und Mindestgewicht vorgeschrieben: Ein A2-konformes Kraftfahrzeug darf maximal 35 kW (48 PS) leisten und muss je kW mindestens fünf Kilogramm wiegen. Eine Maschine mit 35 kW muss also mindestens 175 kg auf die Waage bringen. Die beliebte KTM 390 Duke hat 32 kW, darf also 15 kg leichter sein. Wer den A2-Führerschein haben will, muss mindestens 18 Jahre alt sein.

Führerscheinklasse A

Willkommen in der Championsleague! Wer den A-Führerschein in der Tasche hat, darf so ziemlich alles fahren, was zwei oder drei Räder hat. Bis es soweit ist, muss man entweder zwei Jahre A2-Erfahrungen sammeln, also mindestens 20 Jahre alt sein, oder man wartet bis zur Vollendung des 24. Lebensjahrs und steigt dann direkt ganz oben ein. Sonderfall: Dreirädrige Kfz dürfen mit dem A-Schein frühestens ab 21 Jahren gefahren werden.

Führerscheinklasse B

Ja, Klasse B ist der normale Pkw-Führerschein. Trotzdem wollen wir ihn hier nicht vergessen, denn mit dem B-Schein darf man alles fahren, was auch unter AM fällt. Außerdem lässt sich der Auto-Führerschein mit relativ wenig Aufwand auf Fahrzeuge der Klasse A1 erweitern. Das nennt sich dann Klasse B mit Schlüsselzahl 196. Wie das funktioniert, zeigen wir Euch hier: 125er fahren mit Autoführerschein – alle Fakten.

FS-Klasse MindestalterErlaubte FahrzeugeMax. Hubraum*Max. MotorleistungHöchstgeschwindigkeit**Leistung/Gewicht
AM15Mopeds, Roller, S-Pedelecs, Quads50 cm³4 kW45 km/h-
A116Leichtkrafträder, Roller, Trikes125 cm³11 kW/15kW1-0,1 kW/kg
A218Motorräder (auch mit Beiwagen), Roller, Trikes-35 kW (48 PS)-0,2 kW/kg
242 bzw. 203Motorräder (auch mit Beiwagen), Roller, Trikes- --
B 19625Leichtkrafträder, Roller, Trikes125 cm³11 kW/15kW1-0,1 kW/kg

*bei Verbrennungsmotoren   **bauartbedingt                    1 15 kW nur bei Trikes            2 ohne Vorbesitz von A2        3 nach 2 Jahren Vorbesitz von A2

Wie funktioniert der Aufstieg von A1 zu A2 zu A?

Wer schon z. B. den A1-Führerschein hat, muss nicht nochmal die komplette Ausbildung absolvieren, um die A2-Fahrerlaubnis zu bekommen. Nach zwei Jahren mit dem A1 muss man nur eine praktische Prüfung machen. Tipp: Ein wenig Auffrischungsunterricht in der Fahrschule ist trotzdem zu empfehlen. Das gilt genauso für den Aufstieg von A2 zu A.

Wenn du nicht 2 Jahre warten willst, kannst du die Ausbildung mit reduzierter Stundenzahl absolvieren – vorausgesetzt natürlich, dass du schon das Mindestalter erreicht hast.

Wie ist das mit der Probezeit?

Alle Fahrerlaubnisse (außer AM) werden zunächst nur auf Probe erteilt, außer wenn man bereits einen Führerschein in einer anderen Klasse erworben hat. Die Probezeit beträgt zwei Jahre, kann aber bei Ordnungswidrigkeiten oder Straftaten um weitere zwei Jahre verlängert werden. Genau geregelt ist das im Straßenverkehrsgesetz § 2a.


Weitere Voraussetzungen für den Motorradführerschein

Das Thema Mindestalter hatten wir schon. Wenn Du es ganz korrekt haben willst: Fahrerlaubnisverordnung § 10.  

Außerdem brauchst du

  • eine Bescheinigung über einen Sehtest, der nicht länger als zwei Jahre zurückliegt.
  • eine Bestätigung, dass du an einem Erste-Hilfe-Kurs teilgenommen hast. Solche Kurse führen alle großen Hilfsdienste und auch viele Fahrschulen durch.
  • zwei aktuelle biometrisch korrekte Passfotos.

Die Motorrad-Ausbildung

Fahrschule sollte Spaß machen. Dazu gehört auch Vertrauen zum Fahrlehrer bzw. immer öfter zur Fahrlehrerin. Er oder sie sollte selbst engagiert Motorrad fahren, verständlich erklären sowie freundlich und geduldig sein. Auch wichtig, vor allem für Frauen: die passende Sitzhöhe und das Gewicht der Fahrschulmaschine.

Theorie und Praxis – wie viele Stunden sind jeweils Pflicht?

Theorie: 12 Doppelstunden (je 90 min) Grundstoff bei Ersterwerb (bzw. 6 bei Erweiterung) plus 4 Doppelstunden klassenspezifischer Zusatzstoff.

Praxis: 12 Fahrstunden (je 45 min), davon 5 x Landstraße, 4 x Autobahn, 3 x bei Dunkelheit. Alles andere ist eine Frage des Talents und eventueller Vorerfahrung. Die ersten Fahrstunden finden üblicherweise dort statt, wo kein Verkehr den Unterricht stört, z. B. auf einem Übungsplatz. Dort werden auch die Grundfahraufgaben geübt, die du in der Prüfung beherrschen musst. Logisch, dass für die Fahrstunden und für die Prüfung nur Motorräder infrage kommen, die zur jeweiligen Führerscheinklasse passen.

Erst Auto, oder erst Motorrad – was ist sinnvoller?

Viele Motorradfahrschüler haben bereits einen Pkw-Schein und praktische Verkehrserfahrung. Das erleichtert die Ausbildung erheblich, weil sich Lehrer und Schüler dann ganz auf den Umgang mit dem Zweirad konzentrieren können. Wer mit 16 Jahren seinen A1-Schein machen will, muss mit entsprechend mehr Fahrstunden und höheren Kosten rechnen, hat es dafür aber später bei der Pkw-Ausbildung leichter.

Welche Ausrüstung braucht ein Motorrad-Fahrschüler?

Gesetzlich festgelegt sind die Mindestanforderungen nur für die Prüfung. Aber jede seriöse Fahrschule wird von Beginn an auf vollständige Schutzkleidung achten. Viele Fahrschulen bieten Leih-Ausrüstung an: Helme, Jacken, Hosen. Die Auswahl ist dann aber meist auf ein Modell begrenzt und wenn das nicht passt, hilft nur noch ein Besuch in der nächsten Louis Filiale. Hier findest du die vorgeschriebene Sicherheitsbekleidung für die Führerscheinprüfung.

Und wie geht’s nach der Prüfung weiter?

Im Theorieunterricht erzählen Fahrlehrer gern vom „lebenslangen Lernen“. Das ist auch gut so, denn keine Fahrschule kann dir alles beibringen, was du für ein Motorradleben brauchst. Deshalb haben wir ein paar Profi-Tipps für Motorrad-Anfänger zusammengestellt. Außerdem empfiehlt Louis, regelmäßig an einem Sicherheitstraining teilzunehmen, weil das enorm viel für die Fahrzeugbeherrschung bringt und obendrein einen Haufen Spaß macht.


Die Kosten des Führerscheins

Da kommt einiges zusammen. Ein paar Fixkosten kann man vorab zusammenrechnen: Grundbetrag, Pflicht-Fahrstunden, Prüfungsgebühren, Erste-Hilfe-Kurs und das Prüfungs-Outfit. Darüber hinaus wird die Kalkulation schwierig und hängt nicht zuletzt vom eigenen Talent und Fleiß ab – und von Glück und Nervenstärke bei der Prüfung. Grober Richtwert: 2000 Euro sollte man schon übrig haben.

Von dem Geld, das eine Fahrstunde kostet, kriegt der Fahrlehrer übrigens nur einen Bruchteil. Das meiste geht für den Unterhalt der Räumlichkeiten und der Fahrzeuge drauf, für Versicherungen, Kraftstoff, Unterrichtsmaterial und die vorgeschriebenen Fortbildungen.

Immerhin kannst du bei der Ausrüstung etwas sparen, wenn du zu einer Fahrschule gehst, bei der es die Starthilfe von Louis gibt.


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