Bordsteckdose am Motorrad anbauen

Praktisch, so eine Bordsteckdose und gar nicht so schwer am Motorrad zu platzieren – wenn man weiß wie’s geht.

Bordsteckdose am Motorrad anbauen
Louis How To Videos
HOW TO: Kabelverbindungen herstellen
HOW TO: Motorrad Batterie ausbauen und einbauen

Motorrad-Bordsteckdose einbauen

In diesem Tipp zeigen wir dir, wie du in wenigen Schritten im Cockpit oder an anderer Stelle deines Motorrads eine Bordsteckdose für die Stromversorgung von Navi, Smartphone und Co. einbauen kannst.

Zunächst brauchst du eine Steckdose mit der gewünschten Anschlussmöglichkeit (USB-Steckdose, kleine Norm-Steckdose oder Zigarettenanzünder-Steckdose). Die findest du auf www.louis.de. Dann gilt es, den richtigen Platz am Motorrad zu finden, je nachdem, welches Zusatzgerät du anschließen willst. Eine Steckdose kann am Lenker, am Rahmen, unter einer Trägerplatte oder im Fahrzeugcockpit angebracht werden. Neben der Funktion, externe Verbraucher zu bedienen, kann die Steckdose auch zum Laden der Fahrzeugbatterie genutzt werden, soweit diese wartungsfrei ist und ein entsprechender Adapterstecker für das Ladegerät genutzt wird.

Achtung: Zur Montage der Steckdose sind Fachkenntnisse auf dem Gebiet der Kfz-Elektrik von Vorteil. Du solltest dir sicher sein, den Einbau selbst bewältigen zu können.


Bordsteckdose anbauen – so geht’s

Step 1, Abb. 1: Montage am Lenker

Step 1, Abb. 1: Montage am Lenker

01 – Befestigungsort auswählen

Zuerst wählst du den Befestigungsort der Steckdose aus. Dabei musst du die begrenzte Kabellänge berücksichtigen. Das Kabel muss bis zur Batterie reichen. 

Soll die Steckdose vor allem zum Laden der Batterie genutzt werden, kommt auch eine Montage im Bereich der Batterie, z. B. an einem Rahmenrohr unterhalb des Seitendeckels in Betracht. Wähle den Einbauort so, dass die Rückseite der Steckdose vor Spritzwasser geschützt ist. Die Steckdose muss fest montiert werden, sie nur an den Kabeln baumeln zu lassen, wäre unter aller Schrauberwürde und zudem gefährlich, da sie bei der Fahrt gegebenenfalls umherschleudern könnte und sich an ungewollten Stellen verheddert. Im schlimmsten Fall sogar in den Speichen ...

Für Lenker- oder Rahmenbefestigung benutzt du die meist mitgelieferte Montageschelle. Steckdose und Zuleitung dürfen den Lenkeinschlag nicht behindern. An einem metrischen Standardlenker mit 22 mm Durchmesser benutzt du bitte die Gummiunterlage zum Anklemmen der Schelle. Bei dünneren Rohren, z. B. am Rahmen, musst du ggf. eine Gummi- oder Metalleinlage zum Reduzieren des Durchmessers anbringen.

Step 1, Abb. 2: Montiert in die Cockpitverkleidung

Step 1, Abb. 2: Montiert in die Cockpitverkleidung

Beim Einbau im Cockpit, in einer Instrumententafel oder an einem Haltewinkel entfällt die Schelle logischerweise. In diesem Fall musst du ein entsprechend großes Loch bohren (Durchmesserangaben entnimmst du bitte der Montageaneitung der Steckdose), in dem du die Steckdose von unten mit einer Rändelmutter fixierst.


Step 2: Kabel verlegen

Step 2: Kabel verlegen

02 – Kabel verlegen

Nun geht’s ans Verlegen des Anschlusskabels zur Batterie. Dazu kann es nötig sein, den Tank, die Sitzbank, einen Seitendeckel o. ä. zu demontieren. 

Achte darauf, dass das Kabel nirgends abgeklemmt werden kann (z. B. bei vollem Lenkeinschlag). Ferner muss das Kabel einen gewissen Respektsabstand von heißen Motorteilen und allen beweglichen Teilen halten. 

Fixiere das Kabel unbedingt ausreichend mit Kabelbindern – wenn möglich in der zum Umfeld passenden Farbe. Das sieht einfach schöner aus!


Step 3, Abb. 1: Pluskabel durchtrennen, …

Step 3, Abb. 1: Pluskabel durchtrennen, …

03 – Bordsteckdose anschließen

Es gibt zwei Anschlussmöglichkeiten für das Pluskabel: Entweder direkt an der Batterie oder über Zündungsplus. In jedem Fall sollte eine fliegende Sicherung verbaut sein. 

Anschluss direkt an der Batterie

Soll über die Steckdose die Batterie z. B. mit einem ProCharger Ladegerät geladen werden, dann empfiehlt sich der Anschluss direkt an der Batterie. Diese Variante ist auch dann von Vorteil, wenn du Geräte in Fahrpausen aufladen willst. 

Zum Anschluss der Polschuhe an der Batterie muss die Zündung ausgeschaltet sein. Suche vorher jedoch einen geeigneten Platz, um die kleine fliegende Sicherungsbox anzubringen (z. B. im Bereich unter dem Seitendeckel). Es gibt mehrere Varianten von Sicherungsboxen. Bei der abgebildeten Sicherungsbox durchtrennst du das Pluskabel (rot) der Steckdose, legst die beiden Kabelenden auf die Metallklammern der Sicherungsbox und drückst diese zusammen, sodass die Metallklammern in das Kabel eindringen und den Kontakt herstellen. Achte auf ein hörbares Einrasten.

Step 3, Abb. 2: … Kabelenden in die (fliegende) Sicherungs-Box legen …

Step 3, Abb. 2: … Kabelenden in die (fliegende) Sicherungs-Box legen …

Step 3, Abb. 3: … und die Box schließen

Step 3, Abb. 3: … und die Box schließen

Step 3, Abb. 4: Flachsicherung einstecken

Step 3, Abb. 4: Flachsicherung einstecken

Stecke dann die 5 Ampere Flachsicherung in die Box ein.

Step 3, Abb. 5: Steckdose elektrisch verbunden

Step 3, Abb. 5: Steckdose elektrisch verbunden

Schraube nun die Polschuhe an die Batterie an. Damit beim Berühren von Werkzeug und Rahmen kein Kurzschluss entsteht, löst du zuerst das Masse-Kabel vom Minus-Pol der Batterie, dann das Kabel vom Plus-Pol. Daraufhin befestigst du zuerst das rote Kabel an den Pluspol, dann das Schwarze an den Minuspol.

Step 3, Abb. 6: Um die Verbindung herstellen zu können, muss das Hupenkabel abisoliert werden

Step 3, Abb. 6: Um die Verbindung herstellen zu können, muss das Hupenkabel abisoliert werden

Anschluss ans Zündungsplus

Der Vorteil dieser Anschluss-Variante ist, dass niemand unbefugt die Steckdose benutzen kann. Die Steckdose liefert nur bei eingeschalteter Zündung Strom. Bitte zapfe dazu KEIN Kabel an, das wichtige Bauteile (z. B. Licht oder Zündspule) mit Strom versorgt. Wir empfehlen stattdessen den Anschluss am Kabel der Hupe.

Step 3, Abb. 7: Kabelverbindung herstellen

Step 3, Abb. 7: Kabelverbindung herstellen

Wichtig ist auch hier, dass die Zündung ausgeschaltet ist. Verbinde nun das rote Pluskabel der Steckdose mit dem Hupenkabel. 

Wie du diese Verbindung am besten herstellst, zeigen wir dir ausführlich im Schraubertipp Kabelverbindungen. In unserem Beispiel haben wir die Kabel mit einem Lötverbinder verbunden.

Step 3, Abb. 8: Masseverbindung herstellen

Step 3, Abb. 8: Masseverbindung herstellen

Step 3, Abb. 9: Fertig angeschlossene Sicherungsbox

Step 3, Abb. 9: Fertig angeschlossene Sicherungsbox

Die zusätzliche Absicherung der Steckdose erfolgt auch in diesem Fall durch eine fliegende Sicherungsbox. Das schwarze Minuskabel schließt du an einer Masseverbindung an. Die Steckdose ist nun fertig angeschlossen und einsatzbereit.


Step 4: Funktionsprüfung

Step 4: Funktionsprüfung

04 – Elektrik überprüfen

Prüfe nun, ob die Steckdose und die Elektrik des Motorrades in allen Teilen einwandfrei funktioniert, bevor du alle abgenommenen Teile wieder am Fahrzeug montierst.


Step 5: Verkleidung bzw. Sitzbank wieder anbringen

Step 5: Verkleidung bzw. Sitzbank wieder anbringen

05 – Verkleidung / Sitzbank wieder anbringen

Nun wieder alle vorher abgebauten Motorradteile montieren.


06 – Elektrik nochmals überprüfen

Vor Antritt der Fahrt überprüfst zur Sicherheit zum zweiten Mal einmal die elektrischen Funktionen. Sicher ist sicher ...

Hinweis: Halte die Steckdose bei Nichtbenutzung verschlossen, damit sich kein Regenwasser oder Schmutz in der Dose sammeln kann.   

Bonus-Tipp für echte Schrauber

Hübsch der Reihe nach – vom Lösen und Festziehen

Rechts oder links herum? Das ist hier keine Frage. Vielmehr geht es darum: In welcher Reihenfolge sind Mehrfachverschraubungen (z. B. bei Gehäusen) zu lösen? Antwort: Umgekehrt. Steht im Handbuch oder auf dem Bauteil eine Reihenfolge zum Festziehen, dann wird entgegengesetzt gelöst. Und nix falsch gemacht. 

Bleibe auf dem Teppich

So schön ein grauer Werkstatt-Betonboden auch sein mag, viel besser schraubt es sich doch auf einem ausgedienten, aber noch brauchbaren Teppich. Es ist bequemer und angenehmer für die Knie. Teile, die herunter fallen sind nicht gleich Schrott. Öl und andere Flüssigkeiten werden schnell aufgesogen. Und auch gegen Fußkälte hat sich manch alter Bodenbelag noch gut bewährt.


Das Louis Technikcenter

Solltest du eine technische Frage zu deinem Motorrad haben, wende dich gerne an unser Technik-Center. Dort hat man Erfahrung, Nachschlagewerke und Adressen ohne Ende.

Bitte beachten!

Bei den Schraubertipps handelt es sich um allgemeine Vorgehensweisen, die nicht für alle Fahrzeuge oder alle einzelnen Bauteile zutreffend sein können. Die jeweiligen Gegebenheiten bei dir vor Ort können unter Umständen erheblich abweichen, daher können wir keine Gewähr für die Richtigkeit der in den Schraubertipps gemachten Angaben übernehmen.

Wir danken für dein Verständnis.


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